02. Juni 2021 im Golfclub Main-Taunus
Am 02. Juni war der Umweltausschuss zu Gast auf dem Gelände des Golfclub Main-Taunus, um sich gemeinsam auf die Beratung der teilnehmenden Golfclubs am Biodiversitätsprojekt des Hessischen Golfverbandes vorzubereiten und einzustimmen.
Nach einer kurzen Begrüßung der Gastgeber, vertreten durch den Clubmanager Erik Marschke und einem Einblick in die Historie des Golfclubs durch Gerd Hardt, ging es auf einen kurzweiligen Rundgang über den Golfplatz, bei dem es Vieles zu entdecken gab. Besonderes Augenmerk hierbei wurde auf das Erkennen und Bewerten von Lebensräumen und den passenden Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Extensivflächen gelegt.
Unter der Führung von Headgreenkeeper Christian Müller und Gerd Hardt ging es vorbei an etlichen Wildblumenwiesen, Nistkästen, Totholzhaufen, Bienenstöcken, Insektenhotel und vielem anderen. Durch die hervorragende Arbeit des gesamten Teams konnten sogar unter Artenschutz stehende Orchideen, wie z.B. die Bienen-Ragwurz auf dem Platz kultiviert werden und selbst der Eisvogel fühlt sich an den zahlreichen Teichen dort mittlerweile heimisch.
Im Anschluss des lehrreichen Rundgangs voller Eindrücke, folgte der theoretische Teil des Seminars. Hierfür konnte Marc Biber vom Deutschen Golf Verband, der die Organisation des Seminars dankenswerter Weise übernommen hatte, einen echten Fachmann gewinnen. Dr. Gunther Hardt , Leiter des DGV- Arbeitskreises für Biodiversität.
Die Teilnehmer des Seminars konnten durch seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz über die Grundlagen, den Umfang und vor allem die Bedeutung von Biodiversität auf Golfanlagen profitieren und einige Ideen, auch durch viele Best Practice Beispiele, für sich mitnehmen. Der hohe Anteil an Extensivflächen auf Golfanlagen schafft Lebens- und Entwicklungsräume für die Tier- und Pflanzenwelt und ist dadurch in Sachen Naturschutz nicht ein Teil des Problems, sondern ein Teil der Lösung.
Ganz wichtig ist hierbei die Zusammenarbeit mit den Umweltschutzverbänden und dem Ministerium, um die Akzeptanz zu steigern und eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen.
Es folgte ein Vortrag von Klaus Seipel von der PGNU über die rechtlichen Grundlagen in Hessen und den nötigen Voraussetzungen für Naturräume. Er gab einen Einblick in umfangreiches Kartenmaterial und wie bereits im Vorfeld durch Studium der Karten eine Potentialanalyse des Golfplatzgeländes im Bezug auf Biotope, etc. durchgeführt werden kann.
Der Präsident des Hessischen Golfverbandes, Dr. Gutmann Habig, unterrichtete den Ausschuss über den Entwicklungsstand des Projekts „Lebensraum Golfplatz“ und informierte über geplante Schritte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Golfverband.
Zum Abschluss referierte Dr. Gunther Hardt über die geeigneten Marketingstrategien und Kommunikationsmaßnahmen, um das Naturschutzprojekt zu einem Erfolg werden zu lassen. Hierbei stand insbesondere das Thema Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärungsarbeit intern, wie extern im Fokus.
Der durchweg gelungene Seminartag war geprägt von regem Erfahrungs- und Informationsaustausch aller Beteiligten, die nun angereichert mit neuem Wissen und Ideen das Projekt Biodiversität auf den Hessischen Golfanlagen motiviert weiter vorantreiben werden. Die Ausschussmitglieder hoffen möglichst viele Golfclubs zum Mitmachen zu begeistern und freuen sich auf die Zusammenarbeit.
News vom 16.06.2021